
Foto: Roberto Bulgrin
Buxus sempervirens, 2017/18
Buchse, Holz, Schnüre, Text, Fotografie
Aus dem Langzeitforschungsprojekt Habitat
Eine Untersuchung der Thematik von invasiven Spezies/Neozoen, einer angestrebten Gleichwertigkeit im Ökosystem Garten und skulpturaler Transformation. Veranschaulicht an dem für Pflanzenformschnitt prädestinierten Buchs und dem zu Kahlfraß führenden, aus China nach Mitteleuropa eingeschleppten Buchsbaumzünsler
TEXTE
„In der künstlerischen Praxis von Susanne Hofmann […] fließen Kunst und Leben ineinander – ihre Kunst ist eine situierte Praxis, die nicht nur in der Außer-Alltäglichkeit, sondern auch in der Alltäglichkeit stattfindet. „1
„Die ‚teilnehmende Beobachtung‘ von Susanne Hofmann ist mehr als eine künstlerische Aneignung, indem sie fast an die Grenze des Rollentauschs und Identitätswechsels geht und Fragen nach der eigenen kulturellen Identität sowie nach Formen der Hybridität, der Überlagerung und Vermischung diverser kultureller Einflüsse im eigenen Alltag stellt.“2
„Der ‚Wechsel der Perspektiven‘, das Wechselspiel von „Aneignung und Distanz“ beginnt mit dem Erinnern selbst: angeregt durch Materialien aus der eigenen Kindheit – vor allem private, persönliche Materialien wie Photoalben, Poesiealben oder Schulhefte mit Aufsätzen, aber auch allgemeine Materialien wie Schulbücher, Ratgeber für Mädchen, Hobbybücher – wird die Erinnerung reflektiert, wird das anscheinend völlig Private und Einzigartige der eigenen Biographie als ganz konventionelle und sowohl zeitgemäße als auch klassenspezifische Konvention freigelegt.“3
„Das von der Künstlerin gezeichnete Bild ist jedoch nie als bloße biografische Notiz zu lesen, es liegt immer auch eine ‚intime Sichtweise der Gesellschaft‘ […] in ihren Arbeiten, die aus der persönlichen Erinnerung genauso schöpft, wie aus einer analysierenden, fast schon ethnologischen Recherche. Die Perspektive der Beobachterin ist also keineswegs als eine rein subjektive oder neutrale zu verstehen, sondern als ein ständiger Blickwechsel, der die Innenschau nach außen stülpt, und das außen Gesehene nach innen transponiert. In einer Art Zwiegespräch nähert sich Susanne Hofmann den Orten und gleichsam sich selbst.“4
Die Zitate sind den publizierten Katalogbeiträgen folgender Autorinnen und Autoren entnommen:
1 Susanne Maurer.
2 Susanne Jakob.
3 Johannes Meinhardt.
4 Ralf Christofori.

Installationsansicht: Stadtbücherei im Wilhelmspalais, Stuttgart, 2001
Foto: Frank Kleinbach
BÜCHERHERBERGE S.H. oder Die Wiederkehr des Verdrängten
Eine plastische Intervention
Bücher, Holz, Klebebuchstaben, Listen, Lochpappe, Metall, Neonlampen, Plexiglas, Sessel, Stehlampen
Eine Büchersammlung aus den 1950er- und 1960er-Jahren, sortiert in die zwölf Fachgebiete: Aufklärung/Kinder, Benehmen, Handarbeit, Haushalt, Hobby, Mädchen, Ratgeberhefte, Schule, Susi, Tiere und Pflanzen, Wissen, Wohnen und Einrichten. Befragt wird der Status der Sammlung als Fundus, Relikt, historischem, ethnografischem und biografischem Material an der Schnittstelle zwischen individueller und kollektiver Erfahrung und Erinnerung, in der direkten Gegenüberstellung einer privaten und einer öffentlichen Bibliothek.
VITA

Was ich werden möchte, 1997/2001
Fotokopie und Stickerei auf Leinen, MDF, Lack, Plexiglas, Prägeband
1956 geboren in Mindelheim, Allgäu
1977–84 Ausbildung und Tätigkeit im Sozialbereich
1985–87 Studium an der Freien Kunstschule Nürtingen
1987–94 Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
Lebt und arbeitet in Stuttgart.
Stipendien
2022 Katalogförderung des Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
2005 Stipendium des Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden Württemberg, Cité Internationale des Arts, Paris
2005 Arbeitsstipendium der Stiftung Kunstfonds, Bonn
2004 Kavalierhaus-Stipendium in Langenargen am Bodensee
1999 Debütantenförderung der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
1998 Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg
1995–97 Atelierstipendium des Landes Baden-Württemberg
Kooperation
1993–1995 Zusammenarbeit mit Carola Mahl
1995–2015 Zusammenarbeit mit Christoph Inderwiesen
Einzelausstellungen und Projekte
seit 2011 Habitat, Langzeitforschungsprojekt, bis 2015 mit Christoph Inderwiesen
2006 Au revoir à Bamako, Retour de Paris Nr. 65, Institut français Stuttgart*
2005 Substituierende Objekte, U.B.R. Galerie – Raum für aktuelle Kunst, Salzburg
2004 Beförderte Träume von Nähe und Weite, Produzentengalerie Langenargen
2004 Der Wille zur Form, mit Christoph Inderwiesen, Galerie Hafemann, Wiesbaden
2004: Das Petzi-Syndrom, mit Christoph Inderwiesen, Kunstverein Neuhausen*
2002 lessons, Saarländisches Künstlerhaus Saarbrücken*
2001 Shakespear´s Sister, Kunstverein Biberach
2001: BÜCHERHERBERGE S.H. oder Die Wiederkehr des Verdrängten, Stadtbücherei im Wilhelmspalais, Stuttgart
2001: zwangsläufig, Nassauischer Kunstverein Wiesbaden
2000 Haus der Kunststiftung Baden-Württemberg, Stuttgart, mit Sabine Groß
2000: Freude am Chamäleon, Galerie Helm/Reiswig, Esslingen
2000: Die erste Ausfahrt, U.B.R. Galerie – Raum für aktuelle Kunst, Salzburg
1999 Vorgestellte Erinnerungen – Nachgestellte Zustände, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart*
1999: freiwillige Handlungen und Beschäftigungen für drinnen und draußen, Galerie für Gegenwartskunst, Ludwigsburg
1998 Was ich werden möchte, Kunsthaus Essen
1998: das Speyerer Glockenröckchen oder Geben ist seliger als nehmen, Intervention im Kaiserdom zu Speyer
1996 Papa hält sein Mittagsschläfchen, Produzentengalerie Kassel
Gruppenausstellungen (Auswahl)
2021 Connecting Cultures. Hybride Existenzen. Dezentrale Orte, Feldforschungsprojekt mit Christoph Inderwiesen, Neubearbeitung, Kunstverein Neuhausen
2021: Sehen was ist, Neuzugänge der Sammlung, Kunstmuseum Singen
2020 Kind! Zuckerbrot und Wunderland, mit Christoph Inderwiesen, Kloster Schussenried, Bad Schussenried*
2019 so was wie Synchronizität, Salon #12, Buchprojekt, Salon Verlag, Köln*
2018 Lustgarten, Kunstverein Neuhausen
2017 Schweben Fliegen Fallen, Installation mit Arbeiten von Christoph Inderwiesen, Kloster Schussenried, Bad Schussenried*
2007 Fotosommer – Focus 0711, Rathaus Stuttgart*
2007: Correspondence : Korrespondenzen, mit Christoph Inderwiesen, Kunstverein Neuhausen
2006 Tiger Wäsche – Das Tier und Wir, mit Christoph Inderwiesen, Galerie der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig*
2006: Skulptur im Dialog, Städtische Museen Heilbronn*
2005 Break On Through, mit Christoph Inderwiesen, Kunstverein Neuhausen
2004 Konzepte auf Papier, U.B.R. Galerie – Raum für aktuelle Kunst, Salzburg
2003 Video, U.B.R. Galerie – Raum für aktuelle Kunst, Salzburg
2003: Der silberne Schnitt, Kunststiftung Baden-Württemberg 1997–2002, Württembergischer Kunstverein Stuttgart*
2001 Junge Kunst – What about art?, Kunsthalle Göppingen
2000 Verschiebung, Städtisches Kunstmuseum Singen*
1997 Stuttgarter Aufwind, Galerie Rainer Wehr, Stuttgart
1996 Gullivers Reisen, Württembergischer Kunstverein Stuttgart
1996: Ortstermin, Forum Kunst, Weilheim an der Teck*
1995 ArToll-Labor, Symposium in der psychiatrischen Landesklinik Bedburg-Hau*
1994 Acht Gruppen – Acht Räume, mit Carola Mahl, Württembergischer Kunstverein Stuttgart*
* Katalog
Publikationen
La Goutte d´Or
Feldforschungsprojekt mit Christoph Inderwiesen, Neubearbeitung, 2022, mit Texten von Susanne Jakob und Susanne Maurer
Au revoir à Bamako
Retour de Paris Nr. 65, Institut français Stuttgart, 2006, mit einem Text von Susanne Jakob
Petzi wird Künstler
Künstlercomic, Hofmann/Inderwiesen, Salon Verlag, Köln, 2004, ISBN 3-89770-228-2
lessons
Saarländisches Künstlerhaus Saarbrücken/Nassauischer Kunstverein Wiesbaden, 2002, mit Texten von Andreas Baur, Gottfried Hafemann, Andrea Jahn, Heiderose Langer, Werner Meyer und Roberto F. Tannchen, ISBN 3-932294-81-5
Wanderausstellung – Ein ambulanter Präsentationsraum
Städtisches Kunstmuseum Singen, 2000, mit Texten von Christoph Bauer und Ralf Christofori, ISBN 3-931629-08-2
Vorgestellte Erinnerungen – Nachgestellte Zustände
Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, 1999, mit einem Text von Johannes Meinhardt und einem Gespräch zwischen Susanne Hofmann und Susanne Maurer, ISBN 3-931485-34-X
Arbeiten in öffentlichen Sammlungen und Institutionen
Kunstmuseum Stuttgart
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
Staatliche Akademie der Bildenden Künste
Staatsgalerie Stuttgart, Graphische Sammlung
Stadtbibliothek Stuttgart, Graphothek
Städtisches Kunstmuseum Singen
Kontakt
Susanne Hofmann
Eierstraße 93
70199 Stuttgart
susannehofmann@t-online.de
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